Institut für Internationale Gesundheit 

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                                                                                                                                                                                                             Global Health seit mehr als 25 Jahren

Neuer Name: Institut für Internationale Gesundheit

An der Berliner Universitätsmedizin entsteht mit dem Charité Centrum für Global Health (CCGH) eine neue Plattform für Gesundheit für Alle. Im Rahmen dieser Neustrukturierung haben wir uns in Institut für Internationale Gesundheit umbenannt und den kolonial geprägten Begriff der Tropenmedizin verlassen. Ansonsten sind wir wie gewohnt für Sie da: wir untersuchen und behandeln Reiserückkehrer:innen und beraten und impfen Sie sehr gerne vor der Reise.

Sehr geehrte Patient:innen, sehr geehrte Reisende, für den Besuch unserer Ambulanz empfehlen wir das Tragen einer FFP2-Maske. Ab sofort ist die Tropenmedizinische Ambulanz von 8:00 – 13:00 geöffnet.

Tropenmedizinische Ambulanz (Reiserückkehrer:innen, gesundheitliche Eignungsuntersuchungen, HIV Beratung)


Reisemedizinische Ambulanz (Beratung, Impfung vor Reise)

Sehr geehrte Reisende,

die Reisemedizinische Ambulanz (Beratung, Impfung vor Reise) ist für Sie Mo-Fr: 08:00-19:00 sowie Sa: 11:00-15:00 geöffnet. Wir beraten Sie zu gesundheitlichen Fragen auf Fernreisen und auch für den Mittelmeerraum. Sämtliche Reise-Impfungen (inkl. Gelbfieber-Impfung) sind verfügbar. Impfungen gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2 führen wir derzeit nicht durch, wir beraten Sie aber individuell zum Anpassen Ihrer Reiseimpfungen und zum Einhalten von Impfabständen. Eine Terminvereinbarung ist erforderlich. Bitte buchen Sie Ihre Termine hier ONLINE TERMIN-ANMELDUNG.  Bei Problemen mit der Online-Anmeldung können Sie einen Termin auch telefonisch mit uns vereinbaren: 030/ 450 565 712 (08:00-15:00). Eine telefonische Beratung ist leider nicht möglich. Bitte besuchen Sie die Reisemedizinische Ambulanz nicht, wenn Sie an akuten Atemwegsinfektion leiden, sondern verschieben Sie bitte Ihren Termin hier.


Das Institut für Internationale Gesundheit der Charité – Universitätsmedizin Berlin leistet national und international einen Beitrag zur Gesundheitsförderung sowie Prävention und Behandlung von Tropenkrankheiten.

In der Reisemedizinischen Beratungsstelle werden Sie von spezialisierten Ärzt*innen individuell zu allen relevanten medizinischen Fragen inklusive der aktuellen Empfehlungen zur Malariaprophylaxe beraten. Alle reisemedizinisch notwendigen Impfungen werden durchgeführt. Das Institut ist auch offizielle Gelbfieber-Impfstelle.

In der Tropenmedizinischen Ambulanz werden Reise-Rückkehreruntersuchungen, sog. Tropentauglichkeitsuntersuchungen sowie Behandlungen von tropenspezifischen Krankheiten durchgeführt. Neben der klinischen Behandlung ermöglicht das diagnostische Labor eine Vielzahl von Untersuchungen. Der labordiagnostische Schwerpunkt liegt im Bereich parasitärer Infektionen und umfasst auch seltene Parasitosen.

Die Tropenmedizinische Forschung des Instituts umfasst verschiedene Projekte u.a. in den Bereichen Malaria, Wurmerkrankungen, Diabetes, HIV/AIDS und anderen Infenktionskrankheiten in Entwicklungsländern. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) führt das Institut Partnerschaftsprojekte mit Kliniken in Ruanda, Sierra Leone und Uganda durch. Weltweit berät und unterstützt das Institut Einrichtungen, die sich mit Tropenerkrankungen befassen.

Studierende können den Masterstudiengang International Health sowie verschiedene Diplom- und Zertifikatkurse belegen. Das Fort- und Weiterbildungsprogramm des Instituts richtet sich an Ärzt*innen und Angehörige von gesundheitsrelevanten Berufen.

Aktuelle Meldungen

WHO „Stakeholder“-Tagung zur afrikanischen Schlafkrankheit

Foto:  WHO  https://www.who.int/news/item/08-06-2023-stakeholders-meet-in-who-to-review-progress-towards-elimination-of-human-african-trypanosomiasis
Foto: WHO https://www.who.int/news/item/08-06-2023-stakeholders-meet-in-who-to-review-progress-towards-elimination-of-human-african-trypanosomiasis

Zur fünften WHO-„Stakeholder“-Tagung zur afrikanischen Schlafkrankheit (Trypanosomiasis) trafen sich Verantwortliche der Gesundheitsministerien der endemischen Länder, Forschungsgruppen, Hersteller, Nichtregierungsorganisationen sowie öffentliche und private Geldgeber vom 7. bis 9. Juni in Genf. Ziel der Veranstaltung war es, die Partnerschaft und das Engagement für die Eliminierung der Schlafkrankheit zu stärken und die Zusammenarbeit innerhalb des WHO-Netzwerks zu strukturieren. Während des Treffens erörterten die Partner die bisher erzielten Erfolge und Herausforderungen, und befassten sich insbesondere mit Aspekten der Entwicklung und Einführung neuer Diagnostika, Therapeutika und der Vektorkontrolle.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 837 Fälle der Schlafkrankheit aus endemischen Ländern gemeldet, davon 799 Fälle der westafrikanischen Form und 38 Fälle der ostafrikanischen Form. Die afrikanische Schlafkrankheit ist eine der vernachlässigten Tropenkrankheiten, die unbehandelt in der Regel tödlich verläuft. Nach verheerenden Epidemien im 20. Jahrhundert führten intensive Kontrollmaßnahmen dazu, dass die Zielkriterien zur Elimination der Schlafkrankheit als Public Health Problem 2020 erreicht wurden.

Bislang wurde die Eliminierung der Schlafkrankheit als Public Health Problem von der WHO anhand definierter Kriterien in sieben Ländern validiert: Côte d'Ivoire, Togo (jeweils 2020), Benin (2021), Äquatorialguinea, Uganda, Ruanda (jeweils 2022) und Ghana (2023).

Der neue Aktionsplan der WHO 2021 - 2030 zur Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten hat das Ziel die Übertragung der westafrikanischen Schlafkrankheit zu unterbrechen („zero transmission“). Trotz der geringen Fallzahlen bedarf es in Anbetracht offensichtlicheren Gesundheitsprioritäten in den endemischen Ländern, verstärkte Anstrengungen aller Akteure, um die ambitionierten Ziele erreichen zu können

Dr. Andreas Lindner, Institut für Internationale Gesundheit, war in Genf als Rapporteur, zur Erstellung eines technischen Berichts vor Ort.

Institut jetzt mit DTG-Zertifikat „Flüchtlingsmedizin“

Das Institut für Internationale Gesundheit ist spezialisiert auf die besonderen Fragestellungen bei der Betreuung von Geflüchteten, insbesondere auf die Diagnostik und Therapie von importierten und seltenen Infektionskrankheiten. Diese Expertise wird nun verstärkt durch den Erwerb des DTG-Zertifikats „Flüchtlingsmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) durch unsere ärztliche Kollegin Gabriela Equihua Martinez. Themenschwerpunkte des Curriculums sind der Umgang mit Krankheit und Behinderung in anderen Kulturen, interkulturelle Kommunikation und psychotherapeutische Betreuung von traumatisierten Geflüchteten.

Bei Fragen zur Versorgung von geflüchteten Menschen wenden Sie sich gerne an uns:

Kontakt: Gabriela Equihua Martinez 

BIH QUEST-Preis für Patient & Stakeholder Engagement

Eine neue Veröffentlichung des Instituts für Internationale Gesundheit wurde mit dem Preis des Berlin Institute of Health (BIH) für den Einbezug von Patient:innen und Interessenvertreter:innen ausgezeichnet.

Die Publikation "Participatory development and implementation of inclusive digital health communication on COVID-19 with homeless people" beschreibt die partizipative Entwicklung, Umsetzung und Evaluation einer inklusiven Gesundheitskommunikation zu COVID-19 mit und für Menschen in Obdachlosigkeit und wurde im November 2022 in Frontiers in Public Health veröffentlicht.

Das Projekt ist Teil der Arbeitsgruppe Neglected Diseases and Vulnerable Populations (Link). Eines der Ziele ist es, vulnerable Personengruppen in ihrer Gesundheitskompetenz zu stärken und ihre medizinische Versorgung in Deutschland zu verbessern.

Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:

Kontakt: Dr. Andreas Lindner

Podcast: Koloniale Kontinuitäten: Die Bedeutung von Verletzlichkeit und Emotionen

Dieser Podcast (Englisch) enthält Interviews mit Prof. Heidi Safia Mirza und Dr. Hans-Friedemann Kinkel über die Summer School 'Colonial Continuities in International Health', die vom 31. August - 2. September 2022 an der Charité - Universitätsmedizin Berlin stattfand. Heidi erzählt, was sie motiviert hat, als Referentin an der Summer School teilzunehmen und die gesamten drei Tage der Veranstaltung zu bleiben. Sie kristallisiert Themen heraus, die sich durch die Sitzungen und Diskussionen der Summer School zogen, lässt Momente Revue passieren, die sie beeindruckt und berührt haben, und gibt Anregungen für das "Nachleben" der Veranstaltung. Friedemann spricht über seine persönlichen Eindrücke von der Summer School, die Schlüsselbotschaften, die er von der Veranstaltung mitgenommen hat, und wie sich diese auf den Master of Science in International Health auswirken werden, den er leitet. Der Konzertpianist Ben Cruchley, der an der Summer School teilnahm, komponierte und spielte die Begleitmusik auf dem Klavier im Hörsaal 6, dem Ort, an dem die Summer School stattfand. Hier unser Flyer.

Podcast (Englisch)

Gastgeberin: Dr. Hannah Strohmeier, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit, Charité - Universitätsmedizin Berlin 

InterviewpartnerInnen: Prof. Heidi Safia Mirza, Emeritus Professor UCL Institute of Education; Visiting Professor Race, Faith and Culture, Goldsmiths College, University of London / Dr. med. Hans-Friedemann Kinkel, Koordinator MSc in International Health, Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit, Charité - Universitätsmedizin Berlin

Musik: Ben Cruchley

Forschungsprojekt in der Reisemedizin: PrEPared for Travel?

Internationale Reisen sind ein anerkannter Risikofaktor für die Infektion mit HIV. In Berlin steigen die Zahlen von im Ausland erworbenen HIV-Infektionen leicht an. Denkbar ist der Einsatz von medikamentöser HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) für Reisende mit Risikoprofil. Bislang wird in Deutschland die PrEP hauptsächlich für Männer, die Sex mit Männern haben, angeboten.

Das Tropeninstitut der Charité startet nun ein Projekt zur Erfassung des Stellenwertes einer HIV-PrEP bei Reisenden, unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG). Zusammen mit dem Checkpoint BLN ermitteln wir die Perspektiven und Bedarfe von Reisenden und von Ärzt:innen in der Reisemedizin. Zentrale Fragen sollen geklärt werden. Dazu zählt u.a. inwieweit Reisende mit erhöhtem Risikoprofil (z.B. Langzeitreisende in Ländern mit hoher Prävalenz) von einem erweiterten PrEP-Angebot profitieren könnten. Wie können Reisende mit erhöhtem Risiko identifiziert und erreicht werden? Wie kann Sexualität in der Beratung angemessen besprochen werden? Welche Rahmenbedingungen, Strukturen und Materialien werden benötigt?

Bei Interesse zur Teilnahme an der Befragung sprechen Sie uns gerne an.

Kontakt: Dr. Michael Nürnberg

eHealth Lösungen gegen Antibiotikaresistenzen in Afrika

Deutsch-afrikanische Klinikpartnerschaften suchen nach Wegen, die „stille Pandemie“ einzudämmen

Seit 2020 ist die Charité an einem Netzwerk deutsch-afrikanischer Klinikpartnerschaften beteiligt („COMBAT AMR in Africa“), das zum Inhalt hat, die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen zu erfassen und einzudämmen. Neuere Analysen zeigen, dass sich Antibiotikaresistenzen in Afrika rapide ausbreiten und erhebliche Sterblichkeit verursachen. Digitalisierung kann z.B. helfen, die Geschwindigkeit der Befundübermittlung bei mikrobiologischen Untersuchungen zu erhöhen und damit die Wahrscheinlichkeit, dass diese Information in der Behandlung von Patientinnen und Patienten berücksichtigt wird. Die Umsetzung eines solchen BMZ-geförderten Projekts u.a. an der Partnerklinik in Butare, Ruanda, wird nun illustriert:

Video

Text

COMBAT AMR homepage

Vernachlässigte Tropenkrankheiten: Uganda auf dem Weg der Eliminierung der westafrikanischen Schlafkrankheit

Schulung zur neuen oralen Therapie und Pharmakovigilanz in Uganda

Der letzte Fall der westafrikanischen Schlafkrankheit in Uganda wurde vor ca. 1,5 Jahren gemeldet. Uganda erfüllt alle Kriterien der Eliminierung der westafrikanischen Schlafkrankheit als Public Health Problem. Die Validierung durch die WHO wird zeitnah erwartet. Damit steht Uganda vor dem Eintritt in die wichtige Phase der „post-elimination surveillance“. Eine aktuelle Schulung zur neuen oralen Therapie mit Fexinidazol ist ein Baustein für die zukünftige Integration der Kontrollmaßnahmen in das allgemeine Gesundheitssystem.

Die afrikanische Schlafkrankheit (Trypanosomiasis) ist eine der vernachlässigten Tropenkrankheiten, die unbehandelt in der Regel tödlich verläuft. Nach verheerenden Epidemien im 20. Jahrhundert führten intensive Kontrollmaßnahmen dazu, dass die Zielkriterien zur Elimination der Schlafkrankheit als Public Health Problem bis 2020 nahezu erreicht wurden. Anhaltende Kontrollmaßen („post-elimination surveillance“) sind jedoch von zentraler Bedeutung, da es sonst zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen bis hin zu erneuten Epidemien kommen könnte.

Der neue Aktionsplan der WHO 2021 - 2030 zur Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten hat das Ziel die Übertragung der westafrikanischen Schlafkrankheit zu unterbrechen („zero transmission“, „sustainable elimination“). Trotz der geringen Fallzahlen und anderen offensichtlicheren Gesundheitsprioritäten in den endemischen Ländern, bedarf es verstärkte Anstrengungen aller Akteure, um die ambitionierten Ziele erreichen zu können. Eine Vereinfachung der komplexen Diagnostik und Therapie und die Integration der Maßnahmen in das Gesundheitssystem zu vertretbaren Kosten sind dafür wesentliche Voraussetzungen.

Fexinidazol ermöglicht erstmalig eine rein orale Therapie der westafrikanischen Schlafkrankheit. Die Entwicklung und Zulassung von Fexinidazol ist eine Meilenstein-Leistung von DNDi (Drugs for Neglected Diseases Initiative) mit Partnern. Durch die orale Applikation werden deutlicher weniger Ressourcen benötigt und die Therapie kann wohnortnah, auch in abgelegenen und instabilen Regionen erfolgen. Im Jahr 2019 wurde Fexinidazol in eine neue WHO Therapieleitlinie und in die WHO Liste der essenziellen Medikamente aufgenommen. Bisher wurde Gesundheitspersonal von mehr als 250 Einrichtungen in Angola, der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo, der Republik Kongo, Kamerun, Gabun, Äquatorialguinea, Guinea, Tschad, Südsudan und aktuell in Uganda geschult. 

Dr. Andreas Lindner vom Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit war Gutachter für die Europäischen Arzneimittel-Agentur bei der Zulassung von Fexinidazol im Jahr 2018. Für die WHO ist er regelmäßig beratend tätig, u.a. bei der Erstellung einer neuen Therapieleitlinie im Jahr 2019. Er leitete für die WHO in Kooperation mit DNDi eine Schulung zum Einsatz und zur Pharmakovigilanz von Fexinidazol im Südsudan im November 2021 und in Uganda im März 2022.

Kontakt

Dr. med. Andreas Lindner

Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit

Deutschland tritt der Kigali-Deklaration gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten bei

Vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs, neglected tropical diseases) umfassen rund 20 Krankheiten und gefährden weltweit 1.7 Milliarden Menschen. Dazu zählen u.a. die Bilharziose, die Afrikanische Schlafkrankheit und die Flußblindheit oder Onchozerkose. Unverhältnismäßig stark betroffen sind insbesondere arme Menschen. Vernachlässigung bezieht sich v.a. auf Aufmerksamkeit, Forschungsgelder, Arzneimittelforschung und Gesundheitspolitik. Mit dem Beitritt zur Kigali-De­kla­ration be­kennt sich die Bundes­re­gierung dazu, ge­mein­sam mit Partnern die be­troffenen Länder und Re­gionen bei der Be­kämpfung der NTDs zu unter­stützen. Deutschland unterstützt bereits verschiedene NTD-Programme. Zivilgesellschaftlich unterstützt u.a. das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs) die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich. Mitglieder an der Charité sind das Institut für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie sowie das Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit.

Links: Pressemitteilung BMZ

DNTDs

Ebola-Fieber – Verdachtsfälle und Ausbildungsmaßnahmen in Burkina Faso

Im August 2021 wurde in Burkina Faso ein Ebolaverdachtsfall (möglicher Zusammenhang mit Ausbruch in der Elfenbeinküste) gemeldet. Der Laborbefund blieb zwar negativ. Allerdings stellten die Isolierung und Abklärung des Verdachtsfalls die Behörden in Burkina vor erhebliche Herausforderungen, darunter eine erhebliche Verunsicherung von medizinischem Personal und Patient:innen in den betroffenen Einrichtungen sowie die Identifizierung möglicher Kontaktpersonen.

Um in solch vergleichsweise seltenen und unvorhersehbaren Fällen Patient:innen und Personal vor Infektionsausbreitung zu schützen sowie Paniksituation zu vermeiden, sind entsprechende Notfallpläne und Schulungsmaßnahmen für Schlüsselpersonal unverzichtbar. Im November unterstützten Dr. Sabine Gies vom Missionsärztlichen Institut Würzburg und Dr. Maximilian Gertler vom Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit der Charité das lokale Trainer-Team bei Schulungsmaßnahmen. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit den burkinischen Gesundheitsbehörden und der Stiftung Festspielhaus Afrika in Ziniaré, Burkina Faso.

Unterrichtet wurden aktualisierte theoretische Grundlagen in der Erkennung, Diagnostik, Vorbeugung und Behandlung von Ebolafieber. Der Fokus lag auf standardisierten, praktischen Infektionsschutzmaßnahmen bei einem Verdachtsfall in einer medizinischen Einrichtung und auf adäquatem Management einer entsprechenden Krisensituation (u.a. Kommunikation, Eindämmungsmaßnahmen) im Kontext begrenzter Ressourcen. Einen Schwerpunkt bildeten praktische standardisierte klinische Übungen in und im Umgang mit Erkrankten, Schutzausrüstung, kontaminiertem Material und Blutproben.

Unterstützt wurde die Maßnahme durch das EFFO-Projekt des Robert Koch-Instituts, das seit 2014 ein fachlich und didaktisch detailliertes Schulungskonzept ausgearbeitet und vielfach erprobt hat. Dies wurde seither in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkräften aus Burkina Faso, die auch an der aktuellen Schulung mitgewirkt haben, weiterentwickelt. Eine Arbeitsgruppe am Institut für Tropenmedizin arbeitet seit 2017 intensiv mit dem EFFO-Projekt zusammen. Seither wurden vor allem in Ruanda vergleichbare Trainingsmissionen durchgeführt, lokale Ausbilder geschult, Forschungsarbeiten begonnen und Laborunterstützung geleistet. 2019/20 wurden in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig an zwei ruandischen Krankenhäusern dauerhaft einsatzbereitete Isoliereinheiten für u.a. Ebolaerkrankte gebaut.

Kontakt:

Dr. med. Maximilian Gertler

Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit

Auf dem Weg zur Elimination der afrikanischen Schlafkrankheit bis 2030: Schulung zur neuen Therapieleitlinie im Südsudan

Eine neue, orale Therapie der Schlafkrankheit ermöglicht eine erhebliche Vereinfachung der klinischen Praxis. Das Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit beteiligte sich an der Schulung zur neuen Therapieleitlinie und Pharmakovigilanz im Südsudan.

Die afrikanische Schlafkrankheit (Trypanosomiasis) ist eine vernachlässigte Tropenkrankheit, die im ländlichen Afrika südlich der Sahara auftritt. Ohne Behandlung endet die Erkrankung in der Regel tödlich. Nach verheerenden Epidemien im 20. Jahrhundert führten intensive Kontrollmaßnahmen in den letzten 20 Jahren zu einer historisch niedrigen Zahl von 663 gemeldeten Fällen im Jahr 2020. Die WHO Zielkriterien zur Elimination der Schlafkrankheit als Public Health Problem bis 2020 wurde nahezu erreicht.

Im Januar 2021 stellte die WHO den neuen Aktionsplan 2030 zur Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten vor. Für die Schlafkrankheit ist das Ziel, die Übertragung der westafrikanischen Form bis 2030 zu unterbrechen. Eine Vereinfachung der komplexen Diagnostik und Therapie ist dafür wesentliche Voraussetzung.

Das neue Medikament Fexinidazol erleichtert die klinische Praxis erheblich. Entwicklung und Zulassung von Fexinidazol sind Meilenstein-Leistungen von DNDi (Drugs for Neglected Diseases Initiative) und Partnern. Fexinidazol ermöglicht erstmalig eine rein orale Therapie der westafrikanischen Form und ist in beiden Krankheitsstadien effektiv. Eine Lumbalpunktion zur Stadieneinteilung kann dadurch in vielen Fällen vermieden werden. Durch die orale Anwendung kann die Therapie wohnortnah, auch in abgelegenen und instabilen Regionen erfolgen.

Dr. Andreas Lindner, Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit, war als Gutachter für die Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) bei der Zulassung von Fexinidazol sowie bei der Erstellung der neuen WHO-Therapieleitlinie tätig. Im November 2021 leitete er für WHO und DNDi im Südsudan eine Schulung zur neuen Therapieleitline, insbesondere zu Fexinidazol. Dreißig Gesundheitsmitarbeiter:innen nahmen an der interaktiven Schulung in der Hauptstadt Juba teil (Foto).

Große Herausforderungen auf dem Weg zur Elimination der Schlafkrankheit bleiben bestehen, insbesondere im Südsudan: Mangel an qualifiziertem Personal, Personalabgänge infolge unregelmäßiger Bezahlung, fehlender Zugang zur Gesundheitsversorgung in den endemischen Gebieten und politische Instabilität. Um die letzten Fälle der Schlafkrankheit bis 2030 wirklich zu finden und zu behandeln, sind große Anstrengungen erforderlich. Die nationalen Kontrollprogramme benötigen dabei verstärkt Unterstützung von allen Akteuren, einschließlich Kooperationen mit wissenschaftlichen Institutionen im Norden.

Kontakt:

Dr. med. Andreas Lindner

Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit

andreas.lindner(at)charite.de

Aktuelles zum Tropeninstitut der Charité in der Pandemiebekämpfung

Neben der Patientenversorgung und der Reisemedizin ist das Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit seit Jahrzehnten in der Bekämpfung, Eindämmung und Erforschung von Infektionskrankheiten im Globalen Süden tätig. Diese Erfahrungen bringt das Institut in die aktuellen Maßnahmen zur Bekämpfung der SARS-CoV-2 Pandemie ein. Die bisherigen Tätigkeiten, z.T. im Rahmen der Berliner Teststrategie, sind hier zusammengefasst:

Krankenversorgung

  • Konzeption, ärztl. Supervision und Betrieb der Corona Untersuchungsstelle (CUS) der Charité
  • Konzeption, Einrichtung und Betrieb der CUS-Videosprechstunde
  • Koordination und Mitarbeit in der Charité-Mitarbeiter*innen-Testung (CUS-MA)
  • Mitarbeit in der Koordination der Charité-internen SARS-CoV-2 Impfkampagne
  • Konzeption, Einrichtung und Durchführung des Screenings von Lehrer*innen und Erzieher*innen auf SARS-CoV-2 (bis 12/2020)
  • Unterstützung der Berliner Stadtmission während des Ausbruchsgeschehen in Obdachlosenunterkünften

Konzeptionen

  • Mitarbeit in der Berliner Teststrategie
  • Verteilungssysteme für Selbstabstrich-Kits
  • Konzeption, Feinabstimmung CoVApp und CoVMap
  • Digitale Instrumente zur syndromischen Surveillance von Atemwegserkrankungen in Berliner Schulen
  • Mobile Teams in Pflegeeinrichtungen

Gremien

  • Hygienebeirat der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
  • Berliner Teststrategie: AG Bildungseinrichtungen (bis 12/2020)

Validierungen von Labormethoden

  • Antigen-Schnelltests bei Patienten, inkl. alternativer Abstrichmethoden
  • Nichtinvasive PCR-Abstrichmethoden (BECOAB)
  • Antikörper-Spiegel von Trockenblutkarten (mit Labor Berlin)

Studien

  • BECOSS: Berliner Corona Schul- und Kitastudie
  • Netzwerk Universitätsmedizin: B-Fast: Unterprojekt Obdachlose. Unterstützung der Antigen-Schnelltestung während der Kältehilfe und digitale Wissensvermittlung.
  • Netzwerk Universitätsmedizin: B-Fast: Unterprojekt Reiserückkehrer
  • Infect-Control: Entwicklung baulicher Strukturen für Kontrollstellen der Infektionsprävention; PI: Institut für Industriebau und Konstruktives Entwerfen, TU Braunschweig
  • Mitarbeit beim Screening von Charité-Mitarbeiter*innen

Projekte in Afrika

  • Aufbau SARS-CoV-2 Diagnostik, Rwanda Biomedical Centre/Ministry of Health, Kigali, Ruanda, mit RKI und TIB Molbiol
  • COVID-19 Soforthilfemaßnahmen: Vermittlung von Diagnostik und Schutzmaterialien (GIZ/BMZ) an Partnerkliniken in fünf sub-Sahara-Afrikanischen Ländern
  • Mitarbeiterschulung zu COVID-19 und Anschaffung von Schutzmaterialien in Partnerklinik in Sierra Leone
  • Studie zu COVID-19-Wissensstand und Gesundheitsverhalten bei schwangeren Frauen in Fort Portal, Uganda
  • Projekt SicoR (mit RKI): Studie zu Wissensstand und Gesundheitsverhalten: Infection prevention and control (IPC) and COVID-19 specific IPC among healthcare providers in Public Health facilities in Rwanda
  • SicoR: Vorbereitung zusätzlicher Unterstützungsmaßnahmen in Ruanda: Fachkräfteausbildung, Schutzausrüstung, Sauerstoffkonzentratoren
  • Vorbereitung einer Studie zur SARS-CoV-2 Seroprävalenz und Virusmutationen in Afrika

Lehre

  • MSc International Health: Umstellung auf Digitalunterricht
  • WP24 Tropenmedizin: Umstellung auf Digitalunterricht

Publikationen / Preprints zu SARS-CoV-2 (Stand, 4. Januar 2023)

Theuring S, Kern M, Hommes F, Mall MA, Seybold J, Mockenhaupt FP, Glatz T, Kurth T. Generalized anxiety disorder in Berlin school children after the third COVID-19 wave in Germany: a cohort study between June and September 2021. Child Adolesc Psychiatry Ment Health. 2023 Jan 3;17(1):1. 

Krüger LJ, Lindner AK, Gaeddert M, Tobian F, Klein J, Steinke S, Lainati F, Schnitzler P, Nikolai O, Mockenhaupt FP, Seybold J, Corman VM, Jones TC, Pollock NR, Knorr B, Welker A, Weber S, Sethurarnan N, Swaminathan J, Solomon H, Padmanaban A, Thirunarayan M, L P, de Vos M, Ongarello S, Sacks JA, Escadafal C, Denkinger CM. A Multicenter Clinical Diagnostic Accuracy Study of SureStatus, an Affordable, WHO Emergency Use-Listed, Rapid, Point-Of-Care Antigen-Detecting Diagnostic Test for SARS-CoV-2. Microbiol Spectr. 2022;10(5):e0122922.

Theuring S, van Loon W, Hommes F, Bethke N, Mall MA, Kurth T, Seybold J, Mockenhaupt FP. Psychosocial Wellbeing of Schoolchildren during the COVID-19 Pandemic in Berlin, Germany, June 2020 to March 2021. Int J Environ Res Public Health. 2022;19(16):10103.

Kindzierski S, van Loon W, Theuring S, Hommes F, Thombansen E, Böttcher M, Matthes H, Rössig H, Weiger D, Wiesmann C, Kurth T, Kirchberger V, Seybold J, Mockenhaupt FP, Gertler M.Kindzierski S, et al. Among authors: mockenhaupt fp. SARS-CoV-2 infection among educational staff in Berlin, Germany, June to December 2020. Euro Surveill. 2022;27(11):2100524.

Ruf S, Hommes F, van Loon W, Seybold J, Kurth T, Mall MA, Mockenhaupt FP, Theuring S. A Retrospective Outbreak Investigation of a COVID-19 Case Cluster in a Berlin Kindergarten, November 2020. Int J Environ Res Public Health. 2021;19(1):36.

Lindner AK, Krüger LJ, Nikolai O, Klein JAF, Rössig H, Schnitzler P, Corman VM, Jones TC, Tobian F, Gaeddert M, Burock S, Sacks JA, Seybold J, Mockenhaupt FP, Denkinger CM. SARS-CoV-2 Variant of Concern B.1.1.7: Diagnostic Sensitivity of Three Antigen-Detecting Rapid Tests. Microbiol Spectr. 2022;10(1):e0076321.

Krüger LJ, Tanuri A, Lindner AK, Gaeddert M, Köppel L, Tobian F, Brümmer LE, Klein JAF, Lainati F, Schnitzler P, Nikolai O, Mockenhaupt FP, Seybold J, Corman VM, Jones TC, Drosten C, Gottschalk C, Weber SF, Weber S, Ferreira OC, Mariani D, Dos Santos Nascimento ER, Pereira Pinto Castineiras TM, Galliez RM, Faffe DS, Leitão IC, Dos Santos Rodrigues C, Frauches TS, Nocchi KJCV, Feitosa NM, Ribeiro SS, Pollock NR, Knorr B, Welker A, de Vos M, Sacks J, Ongarello S, Denkinger CM; Study Team. Accuracy and ease-of-use of seven point-of-care SARS-CoV-2 antigen-detecting tests: A multi-centre clinical evaluation. EBioMedicine. 2022;75:103774.

Osmanodja B, Budde K, Zickler D, Naik MG, Hofmann J, Gertler M, Hülso C, Rössig H, Horn P, Seybold J, Lunow S, Bothmann M, Barrera-Pesek A, Mayrdorfer M. Diagnostic accuracy of a novel SARS-CoV-2 antigen-detecting rapid diagnostic test from standardized self-collected anterior nasal swabs. J. Clin. Med. 2021, 10(10), 2099.

Loon W, Theuring S, Hommes F, Mall MA, Seybold J, Kurth T, Mockenhaupt FP. Prevalence of SARS-CoV-2 Infections Among Students, Teachers, and Household Members During Lockdown and Split Classes in Berlin, Germanyvan . JAMA Netw Open. 2021;4(9):e2127168.

Theuring S, Thielecke M, van Loon W, Hommes F, Hülso C, von der Haar A, Körner J, Schmidt M, Böhringer F, Mall MA, Rosen A, von Kalle C, Kirchberger V, Kurth T, Seybold J, Mockenhaupt FP; BECOSS Study Group. SARS-CoV-2 infection and transmission in school settings during the second COVID-19 wave: a cross-sectional study, Berlin, Germany, November 2020. Euro Surveill. 2021;26(34):2100184.

Nikolai O, Rohardt C, Tobian F, Junge A, Corman VM, Jones TC, Gaeddert M, Lainati F, Sacks JA, Seybold J, Mockenhaupt FP, Denkinger CM, Lindner AK. Interior nasal versus nasal mid-turbinate sampling for a SARS-CoV-2 antigen-detecting rapid test: does localisation or professional collection matter? Infect Dis (Lond). 2021;53(12): 947-952.

Gertler M, Krause E, van Loon W, Krug N, Kausch F, Rohardt C, Rössig H, Michel J, Nitsche A, Mall MA, Nikolai O, Hommes F, Burock S, Lindner AK, Mockenhaupt FP, Pison U, Seybold J. Self-collected oral, nasal and saliva samples yield sensitivity comparable to professional-collected oro-nasopharyngeal swabs in SARS-CoV-2 diagnosis among symptomatic outpatients. Int J Infect Dis. 2021;110:261-266.

Klein JAF, Krüger LJ, Tobian F, Gaeddert M, Lainati F, Schnitzler P, Lindner AK, Nikolai O, Knorr B, Welker A, de Vos M, Sacks JA, Escadafal C, Denkinger CM; Study Team. Head-to-head performance comparison of self-collected nasal versus professional-collected nasopharyngeal swab for a WHO-listed SARS-CoV-2 antigen-detecting rapid diagnostic test. Med Microbiol Immunol. 2021; 210(4):181-186.

Kindzierski S, van Loon W, Theuring S, Hommes F, Thombansen E, Böttcher M, Matthes H, Rössig H, Weiger D, Wiesmann C, Kurth T, Kirchberger V, Seybold J, Mockenhaupt FP, Gertler M. SARS-CoV-2 screening prevalence in educational staff in Berlin, Germany, June-December 2020.  medRxiv. 2021.05.19.21257452; 

van Loon W, Rössig H, Burock S, Hofmann J, Bernhard J, Linzbach E, Pettenkofer D, Schönfeld C, Gertler M, Seybold J, Kurth T, Mockenhaupt FP. Emergence of SARS-CoV-2 B.1.1.7 Lineage at Outpatient Testing Site, Berlin, Germany, January-March 2021.  Emerg Infect Dis. 2021;27(7):1931-1934.

Lindner AK, Nikolai O, Rohardt C, Kausch F, Wintel M, Gertler M, Burock S, Hörig M, Bernhard J, Tobian F, Gaeddert M, Lainati F, Corman VM, Jones TC, Sacks JA, Seybold J, Denkinger CM, Mockenhaupt FP. Diagnostic accuracy and feasibility of patient self-testing with a SARS-CoV-2 antigen-detecting rapid test.  J Clin Virol. 2021;141:104874.

Krüger LJ, Gaeddert M, Tobian F, Lainati F, Gottschalk C, Klein JAF, Schnitzler P, Kräusslich HG, Nikolai O, Lindner AK, Mockenhaupt FP, Seybold J, Corman VM, Drosten C, Pollock NR, Knorr B, Welker A, de Vos M, Sacks JA, Denkinger CM; study team. The Abbott PanBio WHO emergency use listed, rapid, antigen-detecting point-of-care diagnostic test for SARS-CoV-2-Evaluation of the accuracy and ease-of-use. PLoS One. 2021;16(5):e0247918.

Thielecke M, Theuring S, van Loon W, Hommes F, Mall MA, Rosen A, Böhringer F, von Kalle C, Kirchberger V, Kurth T, Seybold J, Mockenhaupt FP; BECOSS study group. SARS-CoV-2 infections in kindergartens and associated households at the start of the second wave in Berlin, Germany - a cross sectional study. Eur J Public Health. 2021;31(5):1105-1107.

van Loon W, Hommes F, Theuring S, von der Haar A, Körner J, Schmidt M, von Kalle C, Mall MA, Seybold J, Kurth T, Mockenhaupt FP. Renewed absence of SARS-CoV-2 infections in the day care context in Berlin, January 2021. Clin Infect Dis. 2021;73(10):1944-1945.

Hommes F, van Loon W, Thielecke M, Abramovich I, Lieber S, Hammerich R, Gehrke-Beck S, Linzbach E, Schuster A, von dem Busche K, Theuring S, Gertler M, Martinez GE, Richter J, Bergmann C, Bölke A, Böhringer F, Mall MA, Rosen A, Krannich A, Keller J, Bethke N, Kurzmann M, Kurth T, Kirchberger V, Seybold J, Mockenhaupt FP, Study Group B. SARS-CoV-2 Infection, Risk Perception, Behaviour and Preventive Measures at Schools in Berlin, Germany, during the Early Post-Lockdown Phase: A Cross-Sectional Study.  Int J Environ Res Public Health. 2021;18(5):2739.

Lindner AK, Nikolai O, Kausch F, Wintel M, Hommes F, Gertler M, Krüger LJ, Gaeddert M, Tobian F, Lainati F, Köppel L, Seybold J, Corman VM, Drosten C, Hofmann J, Sacks JA, Mockenhaupt FP, Denkinger CM. Head-to-head comparison of SARS-CoV-2 antigen-detecting rapid test with self-collected nasal swab versus professional-collected nasopharyngeal swab. Eur Respir J. 2021;57(4):2003961.    

Maechler F, Gertler M, Hermes J, van Loon W, Schwab F, Piening B, Rojansky S, Hommes F, Kausch F, Lindner AK, Burock S, Rössig H, Hartmann C, Kirchberger V, Thieme A, Behnke M, Gastmeier P, Mockenhaupt FP, Seybold J. Epidemiological and clinical characteristics of SARS-CoV-2 infections at a testing site in Berlin, Germany, March and April 2020-a cross-sectional study. Clin Microbiol Infect. 2020;26(12):1685.e7-1685.e12.     

Kurth F, Roennefarth M, Thibeault C, Corman VM, Müller-Redetzky H, Mittermaier M, Ruwwe-Glösenkamp C, Heim KM, Krannich A, Zvorc S, Schmidt S, Kretzler L, Dang-Heine C, Rose M, Hummel M, Hocke A, Hübner RH, Opitz B, Mall MA, Röhmel J, Landmesser U, Pieske B, Knauss S, Endres M, Spranger J, Mockenhaupt FP, Tacke F, Treskatsch S, Angermair S, Siegmund B, Spies C, Weber-Carstens S, Eckardt KU, Schürmann D, Uhrig A, Stegemann MS, Zoller T, Drosten C, Suttorp N, Witzenrath M, Hippenstiel S, von Kalle C, Sander LE. Studying the pathophysiology of coronavirus disease 2019: a protocol for the Berlin prospective COVID-19 patient cohort (Pa-COVID-19). Infection 2020;48(4):619-626.

Specht A, Sarma N, Hellmund T, Lindner A (2020). Charité COVID-19 Projekt für und mit Obdachlosen in Berlin - Unterstützung der Antigen-Schnelltestung während der Kältehilfe und digitale Wissensvermittlung. Zeitschrift „wohnungslos“. Verlag BAG Wohnungslosenhilfe e.V. Berlin.

Charité COVID-19 Projekt für und mit obdachlosen Menschen: Unterstützung der Impfkampagne

Das Charité COVID-19 Projekt für und mit obdachlosen Menschen unterstützt die Impfkampagne durch Aufklärung in Einrichtungen persönlich vor Ort und Bereitstellung von Plakaten. Die Plakate sollen obdachlose Menschen ermutigen, sich gegen COVID-19 impfen und sich vom Personal in vertrauten Einrichtungen beraten zu lassen. Die Formulierung "Du kannst dich impfen lassen" soll das grundsätzliche Recht ansprechen, dass man sich auch ohne festen Wohnsitz, ohne Papiere und ohne Krankenversicherung impfen lassen kann. Es gibt Plakate mit verschiedenen Motiven von Menschen mit gelebter Erfahrung auf der Straße. Es gibt zwei Sprachversionen, sodass insgesamt 9 Sprachen abgedeckt werden. Sprachversion: Deutsch, Polnisch, Englisch, Farsi, Russisch. Sprachversion: Deutsch, Rumänisch, Bulgarisch, Arabisch, Französisch. Zudem gibt es zwei Plakate in den Sprachversionen, die den Aspekt Konsum thematisieren ("Du kannst dich impfen lassen, auch wenn du konsumierst,..."). Die Plakate entstanden in Zusammenarbeit mit der Adressat*innengruppe und verschiedenen sozialen Einrichtungen.

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Einschluss von über 4.000 Patient:innen in Antigen-Schnelltest Studien

Von Mai 2020 bis Februar 2021 wurden in der Coronavirus-Untersuchungsstelle der Charité am Campus Virchow-Klinikum über 4.000 Patient:innen in Studien zu SARS-CoV-2 Antigen-Schnelltests eingeschlossen. Die Studien erfolgten in Kooperation mit der Universität Heidelberg und der Foundation for Innovative New Diagnostics, dem WHO Kollaborationspartner für COVID-19 Diagnostik. In den Studien erfolgten unabhängige klinische Validierungen verschiedener Antigen-Schnelltests, die Erprobung vereinfachter Abstrichverfahren, bis hin zum Selbstabstrich und Testanwendung durch Laien. Die Studiendaten haben zur WHO Empfehlung der ersten SARS-CoV-2 Antigen-Schnelltests beigetragen, sowie durch die Evaluierung von nasalen Abstrichverfahren und der Selbstanwendung den Weg zu neuen Testkonzepten bereitet.

Publikationen / Preprints (Stand, 14. November 2022)

Lindner AK, Krüger LJ, Nikolai O, Klein JAF, Rössig H, Schnitzler P, Corman VM, Jones TC, Tobian F, Gaeddert M, Burock S, Sacks JA, Seybold J, Mockenhaupt FP, Denkinger CM. SARS-CoV-2 Variant of Concern B.1.1.7: Diagnostic Sensitivity of Three Antigen-Detecting Rapid Tests. Microbiol Spectr. 2022;10(1):e0076321.

Krüger LJ, Tanuri A, Lindner AK, Gaeddert M, Köppel L, Tobian F, Brümmer LE, Klein JAF, Lainati F, Schnitzler P, Nikolai O, Mockenhaupt FP, Seybold J, Corman VM, Jones TC, Drosten C, Gottschalk C, Weber SF, Weber S, Ferreira OC, Mariani D, Dos Santos Nascimento ER, Pereira Pinto Castineiras TM, Galliez RM, Faffe DS, Leitão IC, Dos Santos Rodrigues C, Frauches TS, Nocchi KJCV, Feitosa NM, Ribeiro SS, Pollock NR, Knorr B, Welker A, de Vos M, Sacks J, Ongarello S, Denkinger CM; Study Team. Accuracy and ease-of-use of seven point-of-care SARS-CoV-2 antigen-detecting tests: A multi-centre clinical evaluation. EBioMedicine. 2022;75:103774.

Krüger LJ, Klein JAF, Tobian F, Gaeddert M, Lainati F, Klemm S, Schnitzler P, Bartenschlager R, Cerikan B, Neufeldt CJ, Nikolai O, Lindner AK, Mockenhaupt FP, Seybold J, Jones TC, Corman VM, Pollock NR, Knorr B, Welker A, de Vos M, Sacks JA, Denkinger CM. 2021. Evaluation of accuracy, exclusivity, limit-of-detection and ease-of-use of LumiraDx™-Antigen-detecting point-of-care device for SARS-CoV-2. Infection. 2022;50(2):395-406.

Nikolai O, Rohardt C, Tobian F, Junge A, Corman VM, Jones TC, Gaeddert M, Lainati F, Sacks JA, Seybold J, Mockenhaupt FP, Denkinger CM, Lindner AK. Anterior nasal versus nasal mid-turbinate sampling for a SARS-CoV-2 antigen-detecting rapid test: does localisation or professional collection matter? Infect Dis (Lond). 2021;53(12):947-952.

Lindner AK, Nikolai O, Rohardt C, Kausch F, Wintel M, Gertler M, Burock S, Hörig M, Bernhard J, Tobian F, Gaeddert M, Lainati F, Corman VM, Jones TC, Sacks JA, Seybold J, Denkinger CM, Mockenhaupt FP. Diagnostic accuracy and feasibility of patient self-testing with a SARS-CoV-2 antigen-detecting rapid test. J Clin Virol. 2021;141:104874.

Lindner AK, Nikolai O, Kausch F, Wintel M, Hommes F, Gertler M, Kruger LJ, Gaeddert M, Tobian F, Lainati F, Koppel L, Seybold J, Corman VM, Drosten C, Hofmann J, Sacks JA, Mockenhaupt FP, Denkinger CM. 2020. Head-to-head comparison of SARS-CoV-2 antigen-detecting rapid test with self-collected nasal swab versus professional-collected nasopharyngeal swab. Eur Respir J. 2021;57(4):2003961.

Krüger LJ, Gaeddert M, Tobian F, Lainati F, Gottschalk C, Klein JAF, Schnitzler P, Kräusslich HG, Nikolai O, Lindner AK, Mockenhaupt FP, Seybold J, Corman VM, Drosten C, Pollock NR, Knorr B, Welker A, de Vos M, Sacks JA, Denkinger CM; study team. The Abbott PanBio WHO emergency use listed, rapid, antigen-detecting point-of-care diagnostic test for SARS-CoV-2-Evaluation of the accuracy and ease-of-use. PLoS One. 2021;16(5):e0247918.

Klein JAF, Krüger LJ, Tobian F, Gaeddert M, Lainati F, Schnitzler P, Lindner AK, Nikolai O, Knorr B, Welker A, de Vos M, Sacks JA, Escadafal C, Denkinger CM; Study Team.Head-to-head performance comparison of self-collected nasal versus professional-collected nasopharyngeal swab for a WHO-listed SARS-CoV-2 antigen-detecting rapid diagnostic test. Med Microbiol Immunol. 2021;210(4):181-186.     

Lindner AK, Nikolai O, Rohardt C, Burock S, Hülso C, Bölke A, Gertler M, Krüger LJ, Gaeddert M, Tobian F, Lainati F, Seybold J, Jones TC, Hofmann J, Sacks JA, Mockenhaupt FP, Denkinger CM. Head-to-head comparison of SARS-CoV-2 antigen-detecting rapid test with professional-collected nasal versus nasopharyngeal swab. Eur Respir J. 2021;57(5):2004430.

Lindner AK, Krüger LJ, Nikolai O, Klein JAF, Rössig H, Schnitzler P, Corman VM, Jones TC, Tobian F, Gaeddert M, Burock S, Sacks JA, Seybold J, Mockenhaupt FP, Denkinger CM. SARS-CoV-2 variant of concern B.1.1.7: diagnostic accuracy of three antigen-detecting rapid tests. medRxiv. 2021.

Kontakt: andreas.lindner(at)charite.de

Berliner Corona Schulstudie (BECOSS): SARS-CoV-2 Infektionen in Schulen und Kitas

Die SARS-CoV-2 Pandemie betrifft in besonderem Maße Kinder und Jugendliche, da im Rahmen von Lockdown-Maßnahmen Schulen und Kitas zeitweilig geschlossen werden. Die gesundheitlichen, psychischen, sozialen und ökonomischen Schäden solcher Schließungen sind erheblich. Tatsächlich in den Schulen und Kitas erhobene Daten zur Häufigkeit und zur Übertragung des Virus sind dagegen selten.

Projektziel dieser Langzeitstudie ist es, Infektionsgeschehen und -übertragung im Umfeld von Bildungseinrichtungen durch wiederholtes Screening zu erfassen. Dafür werden über den Zeitraum eines Jahres Schüler*innen, Kitakinder, Lehrer*innen, Erzieher*innen sowie deren Familienangehörige wiederholt untersucht. In regelmäßigen Abständen werden an jeweils 12 zufällig ausgewählten Grundschulen, Sekundarschulen und Kitas Testungen durchgeführt (PCR-Nachweis sowie Antikörper). Darüber hinaus werden umfangreiche Daten zu gesundheitlichen, hygienebezogenen und sozialen Verhaltensweisen erhoben.

Die ersten zwei Testrunden in 24 Schulklassen wurden im Juni und November 2020 durchgeführt, in den Kitas im September 2020 und im Januar 2021. Weitere Testrunden sind für den Februar und im Frühsommer 2021 geplant. Die Daten aus dem Sommer 2020 verweisen auf ein sehr niedriges Infektionsgeschehen in den Bildungseinrichtungen. Die Untersuchungen der Schulen zum Gipfel der zweiten Pandemiewelle im November 2020 verweisen auf das Auftreten häufig asymptomatischer Infektionen und die Abwesenheit von Sekundärinfektionen im Klassenverband sowie vereinzelte Verschleppungen in den Haushaltsbereich.

Projektleitung: Prof. Dr. Frank Mockenhaupt

Kernteam: Dr. Franziska Hommes, Jennifer Körner, Dr. Marlene Thielecke, Dr. Stefanie Theuring, Welmoed van Loon, Annkathrin von der Haar.

Kooperationspartner: Charité: Institut für Public Health, Vorstand Krankenversorgung, BIH, Klinik für Pädiatrie m.S. Pneumologie und Immunologie mit Intensivmedizin; Berliner Teststrategie; Labor Berlin; DRK Blutspendedienst, Frankfurt.

Finanzierung: Berliner Senat

Kontakt: teststrategie(at)charite.de

Publikationen / Preprints

Ruf S, Hommes F, van Loon W, Seybold J, Kurth T, Mall MA, Mockenhaupt FP, Theuring S. A Retrospective Outbreak Investigation of a COVID-19 Case Cluster in a Berlin Kindergarten, November 2020. Int J Environ Res Public Health. 2021 Dec 21;19(1):36.

van Loon W, Theuring S, Hommes F, Mall MA, Seybold J, Kurth T, Mockenhaupt FP. Prevalence of SARS-CoV-2 Infections Among Students, Teachers, and Household Members During Lockdown and Split Classes in Berlin, Germany.  JAMA Netw Open. 2021 Sep 1;4(9):e2127168.

Thielecke M, Theuring S, van Loon W, Hommes F, Mall MA, Rosen A, Böhringer F, von Kalle C, Kirchberger V, Kurth T, Seybold J, Mockenhaupt FP; BECOSS study group. SARS-CoV-2 infections in kindergartens and associated households at the start of the second wave in Berlin, Germany - a cross sectional study. Eur J Public Health. 2021 May 6:ckab079.

van Loon W, Hommes F, Theuring S, von der Haar A, Körner J, Schmidt M, von Kalle C, Mall MA, Seybold J, Kurth T, Mockenhaupt FP. Renewed absence of SARS-CoV-2 infections in the day care context in Berlin, January 2021. Clin Infect Dis. 2021 Mar 2:ciab199.

Hommes F, van Loon W, Thielecke M, Abramovich I, Lieber S, Hammerich R, Gehrke-Beck S, Linzbach E, Schuster A, von dem Busche K, Theuring S, Gertler M, Martinez GE, Richter J, Bergmann C, Bölke A, Böhringer F, Mall MA, Rosen A, Krannich A, Keller J, Bethke N, Kurzmann M, Kurth T, Kirchberger V, Seybold J, Mockenhaupt FP, Study Group B. SARS-CoV-2 Infection, Risk Perception, Behaviour and Preventive Measures at Schools in Berlin, Germany, during the Early Post-Lockdown Phase: A Cross-Sectional Study.  Int J Environ Res Public Health. 2021 Mar 8;18(5):2739.

Theuring S, Thielecke M, van Loon W, Hommes F, Hülso C, von der Haar A, Körner J, Schmidt M, Böhringer F, Mall MA, Rosen A, von Kalle C, Kirchberger V, Kurth T, Seybold J, Mockenhaupt FP; BECOSS Study Group. SARS-CoV-2 infection and transmission in school settings during the second COVID-19 wave: a cross-sectional study, Berlin, Germany, November 2020. Euro Surveill. 2021 Aug;26(34). doi: 10.2807/1560-7917.

Das Tropeninstitut der Charité in Berlin