
HIV-Inzidenz während der Schwangerschaft in Kabarole District, Uganda
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Während im Kampf gegen die HIV-Epidemie in Subsahara-Afrika in letzter Zeit große Erfolge im Bereich der medikamentösen Behandlung erzielt wurden, zeigte sich gleichzeitig, dass die Senkung der Neuinfektionen deutlich langsamer voranging und mittlerweile stagniert. Die am meisten gefährdete Bevölkerungsgruppe für HIV-Infektion in Subsahara-Afrika sind junge Frauen, die während einer Schwangerschaft zusätzlich besonders anfällig für eine HIV-Infektion sind. Häufig findet die HIV-Übertragung hier innerhalb von unerkannt serodiskordanter Partnerschaft statt. Frauen, die während der Schwangerschaft serokonvertieren, sind durch den akuten initialen Anstieg der Viruslast darüber hinaus eine Hochrisikogruppe für die Übertragung von HIV auf das Kind. Damit zählen HIV-negative schwangere Frauen zu einer prioritären Zielgruppe für die HIV-Prävention. Gleichzeitig wird die HIV-Inzidenzrate in Ländern wie Uganda nicht systematisch erfasst, und es finden in der Schwangerschaftsvorsorge bei einmal negativ getesteten Frauen kaum weiterführende Präventionsmaßnahmen statt.
Projektinhalt
Diese Studie soll in einem HIV- Hochprävalenzsetting in Uganda Aufschluss darüber geben, wie hoch bei HIV-negativ getesteten schwangeren Frauen die Anzahl der Serokonversionen bis zum Zeitpunkt der Geburt ist, und welche Einflussfaktoren dabei möglicherweise eine Rolle spielen. Es ist zu erwarten, dass dieses Forschungsprojekt hochrelevante Erkenntnisse für die Entwicklung und systematische Implementierung von evidenzbasierter HIV-Prävention bei einer der meistgefährdeten Bevölkerungsgruppen für Neuinfektion erbringen wird.
Folgende Kernfragestellungen sollen geklärt werden:
· Wie hoch ist die HIV- Inzidenzrate bei Frauen, die zu Beginn der Schwangerschaft negativ getestet wurden, bis zum Zeitpunkt der Geburt?
· Welche soziodemographischen und verhaltensbezogenen Risikofaktoren für HIV- Inzidenz während der Schwangerschaft können identifiziert werden?
Es werden in drei Gesundheitseinrichtungen in Kabarole District (Regional Referral Hospital Fort Portal, Virika Hospital Fort Portal, und Kibiito Health Center IV) mindestens 1200 schwangere Frauen kurz vor oder kurz nach der Geburt in eine Querschnittstudie einbezogen. Voraussetzung ist ein nachweislich negativer HIV-Serostatus zu Beginn der Schwangerschaft. Die Frauen werden entsprechend nationaler Vorgaben routinemäßig nachgetestet, darüber hinaus werden mithilfe eines Fragebogens Informationen zu ihrem HIV- Risikoverhalten erfragt. Primärer Outcome-Parameter der Studie ist die HIV- Inzidenzrate in der gebildeten Kohorte (Anzahl von HIV-Serokonversionen während der Schwangerschaft pro 100 Personen-Jahre). Die Datenerhebung begann im Juni 2017.
Projektdaten
Projektleitung:
Prof. Dr. Gundel Harms
Dr. Stefanie Theuring
Dr. Rhoda Wanyenze
Dr. John Rubaihayo
Projektmitarbeit:
Ms. Kenyonyozi Rubagumya (Cand. MPH)
Dr. Charles Olaro
Dr. Priscilla Busingye
Dr. Robert Bijja
Projektdauer:
03/2017-voraussichtlich 03/2018
Anschlussprojekt HIV-Prävention in der Schwangerschaft bis 03/2020
Projektstand: laufend
Förderung: H.W. & J. Hector-Stiftung